Kalte Nahwärme Schlier
Was ist Kalte Nahwärme?
Eine Wärmeversorgung über Wärmenetze, Fernwärme oder Nahwärme, hat üblicherweise eine Vorlauftemperatur von 70 bis über 100 Grad Celsius. Wärmenetze in dicht bebauten Siedlungen oder im Quartier können auch mit sehr geringen Temperaturen auskommen, zwischen 8 und 20 Grad Celsius. Für die Wärme in den Häusern sorgen dezentrale Wärmepumpen. Durch die geringen Temperaturen besteht nur ein kleiner Unterschied zur Temperatur im Erdreich. Eine Dämmung der Rohre ist damit nicht notwendig, im Idealfall kann das Netz auch Wärme aus der Umgebung aufnehmen. Durch die Rohrleitungen strömt in der Regel ein Wasser-Glykol-Gemisch (Sole) aus Gründen des Frostschutzes.
Diese Wärmenetze bezeichnet man als kalte Nahwärme, physikalisch korrekt als Anergienetze oder auch Wärmenetze 4.0. Von dieser Art der Wärmenetze liest man immer häufiger, sie gewinnen in Zukunft an Bedeutung.
Auch bei diesen Temperaturen ist eine Wärmequelle vorhanden, die Wärmepumpen in den einzelnen Häusern nutzen, um die notwendige Temperatur für Warmwasser und Heizung bereit zu stellen. Je nach Aufbau des Netzes ist auch ein umgekehrter Betrieb für die Kühlung der Gebäude möglich.
Für die kalte Nahwärme kommen viele unterschiedliche Wärmequellen infrage. Besonders im Hinblick auf den Klimaschutz ist dieses Prinzip der Wärmeversorgung interessant, denn damit ist die Nutzung von Abwärme aus der Industrie oder von erneuerbaren Energien möglich.
In Schlier-Unterankenreute sind Erdwärmesonden als Wärmequelle geplant.